Dieser Artikel wurde 10443 mal gelesen.
Für den 18. Oktober 1881 mietet das Conservative Central-Comité sämtliche großen Lokalitäten in Berlin. Angeblich gehe es darum, den Geburtstag des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (und späteren Kaiser Friedrich) zu feiern. Der ist aber wie seine Frau Viktoria ein entschiedener Gegner des Antisemitismus, mit dem die Konservativen hausieren gehen, und lehnt die „Ehre“ ab.
Am betreffenden Tag werden nun opulente Festlichkeiten abgehalten mit Freitheater, Feuerwerk, Musik, Tanz und Freibier. Woher die Konservativen über so große Mittel verfügen ist unklar. Beim Fortschritt vermutet man geheime Quellen der Regierung. Doch die Berliner bleiben skeptisch. In einer Karikatur vom 12. Oktober 1881 stellen die „Berliner Wespen“ das so dar: der Berliner Fortschrittsbär geht dem konservativen Fuchs nicht in die Falle.
Aus dem allerneuesten Reineke Fuchs.
Der Forschrittsbär geht nicht auf den — Honig!
—
Mehr zum Thema „Antisemitismus“ bei Libera Media (erhältlich über Amazon, einfach auf das Bild klicken):
Eine ausführliche Einleitung und zahlreiche Fußnoten zu Personen, Sachverhalten und ungewöhnlichen Wörtern helfen dem heutigen Leser beim Verständnis.
—
- Dieser Artikel ist Teil der Berichterstattung über den Wahlkampf 1881
- Hauptartikel: Der Ring aller anständigen Leute
- Vorheriger Artikel: Noch Monopol-Cigarren
- Nächster Artikel: Monopol-Cigarren – dritte Serie