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Berliner Wespen, 1. Februar 1878
Der Russe. Ich und die Türkei sind einig, — die Zeugen können eintreten!
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Nach militärischen Erfolgen ist Rußland gegenüber der Türkei am Drücker und möchte seine Bedingungen diktieren. Zu Beginn des Krieges hatte es noch gehießen, daß man nur den bedrückten Christen im osmanischen Reich zu Hilfe kommen wolle, aber keine territorialen Ambitionen hege. Nun soll aber eine Ausdehnung der russischen Einflußsphäre auf den Balkan anstehen. Dem werden sich die anderen Mächte, vor allem Großbritannien (hier als Benjamin Disraeli, Lord Beaconsfield dargestellt) und Österreich-Ungarn, widersetzen.
Die linken „Berliner Wespen“ stehen dem reaktionären und rückständigen Zarenreich ablehnend gegenüber. Rußland wird in ihren Seiten meist als versoffener und wilder Kosake dargestellt. Zu beachten ist dabei natürlich, daß Karikaturen allgemein zu einer gewissen Überzeichnung und Übertreibung neigen, was auch bei der Darstellung anderer Länder platzgreift.
Siehe auch:
- Liebknecht: Deutschland soll Rußland Halt gebieten
- Griechenland steigt in den Krieg ein – und wieder aus
- Der Krieg auf dem Balkan
- Griechischer Kriegsrath
- Verhandlung über einen Waffenstillstand
- Die Reaktion der Börse auf die englische Thronrede
- Thronrede im englischen Parlament
- Der Krieg der Fuselmänner gegen die Muselmänner
- Ideale Ziele Rußlands
- Englische Telephonie
- Der kranke Mann
- Dieser Artikel ist Teil der Parallel-Berichterstattung 1878
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