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Julius Stettenheim war der Begründer der „Berliner Wespen„, die zeitweise auch der von Eugen Richter herausgegebenen „Freisinnigen Zeitung“ beigelegt waren. Die folgenden Aphorismen stammen aus seinem Buch „1000 Ein- und Zweizeiler“ von 1896:
- Es gehört viel Geistesgegenwart dazu, den Geist der Gegenwart zu verehren.
- Die gesetzgebenden Versammlungen sind so fleißig, daß wir bald gesetznehmende brauchen werden.
- Die Sozialisten verlangen nichts weiter, als daß die Decke sich nach den Menschen strecken soll.
- Es ist eine traurige Thatsache, daß das deutsche Reich nur drei freie Städte hat.
- Komisch ist, daß Bürgerliche in den niederen Adel erhoben werden.
- Nach gewissen Enthüllungen aus unseren Kolonien könnte man sagen: Wir besseren Menschen sind doch Wilde.
- Wer die Bevölkerungszahl eines Landes nach Seelen angiebt, übertreibt immer.
Und der beste:
- Der Freiheit eine Gasse! Das ist doch eine zu weit getriebene Bescheidenheit.
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Hinweis
Bei Libera Media gibt es kommentierte Neuauflagen der Werke von Julius Stettenheim, dem Macher hinter den „Berliner Wespen“ (erhältlich über Amazon, einfach auf das Bild klicken):
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Mehr Aphorismen unter: http://www.julius-stettenheim.de/Ein_und_Zweizeiler/Kannegiesserei.htm
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