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Wippchen (a.k.a. Julius Stettenheim), 1894
Nach der: Wenn ich ein Vöglein wär‘-Weis‘.
Wenn ich ein Fischlein wär‘
Und von Natur beschuppt,
Wär‘ mirs‘ egal,
Aber durch Dich beschuppt,
’s wär‘ mir fatal.
Wenn ich ein Schäfchen wär‘
Und in der Wolle säß‘,
Wär‘ ich Dein Mann,
Doch weil ich nix hab‘, schaust
Du mich nicht an.
Wenn ich ein Möpschen wär‘
Und hätte nichts zu thun,
Nachlief‘ ich Dir,
Aber ich bin kein Mops,
Kann ich dafür?
Wenn ich ein Mäuschen wär‘,
Ging‘ in die Falle ich,
Engelsgesicht,
Doch weil ich das nicht bin,
Thu‘ ich es nicht.
Wenn ich ein Esel wär‘,
Würde I A ich schrein,
Sprächst Du vom Frei’n;
Doch weil ich keiner bin,
Sage ich Nein.
Wenn ich ein Schneckchen wär‘
Und hätt‘ ein eigen Haus,
Wärst gleich Du mein,
So aber läßt Du Dich
Auf garnichts ein.
Wenn ich ein Mädchen wär‘
Jung, mit Geschmack und schön,
Geistvoll und reich,
Wenn ich solch‘ Mädchen wär‘
Nähm‘ ich mich gleich!
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Hinweis
Bei Libera Media gibt es kommentierte Neuauflagen der Werke von Julius Stettenheim, dem Macher hinter den „Berliner Wespen“ (erhältlich über Amazon, einfach auf das Bild klicken):
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